Musical „Zurück zum Vater“ ein voller Erfolg

Standing Ovation und Jubel für Musicalaufführung – „Obrigado,Èlio!“

Mit einer schauspielerisch und  gesanglich herausragenden Leistung begeisterte der Kinder- und Jugendchor der Pfarrei Mainburg unter der Leitung von Élio Carneiro das Publikum in der St. Laurentiuskirche. Trotz der sehr kurzfristigen Bekanntgabe des Aufführungstermins, der aufgrund des überraschenden Stellenwechsels des Mainburger Kirchenmusikers vorverlegt werden musste, sorgten Mundpropaganda und Internet für ein fast volles Haus.

Das Musical „Zurück zum Vater – Der zweite verlorene Sohn“ von Peter Menger setzt da ein, wo das biblische Gleichnis „Vom barmherzigen Vater und vom verlorenen Sohn“ endet. Der Juniorchef (Lea Schönauer) will nicht beim Fest für seinen jüngeren Bruder dabei sein, weil dieser sein Erbteil leichtfertig verprasst hat. Der Hofknecht (Patricia Nagel) und das Hausmädchen (Marie Winklmaier) sind empört darüber, dass er als Juniorchef seinen Vater (Sophia Blattner) vor der Dorfgemeinschaft bloßstellt und seine Pflichten beim Fest sträflich vernachlässigt. Sein Freund Julius (Lara Donnermeyer) vermutet, dass er neidisch auf seinen Bruder und dessen unbeschwertes Leben ist. Er rät zu mehr Gelassenheit und Dankbarkeit dem Vater gegenüber. Denn der Neid (Johanna Frank) ist es, der ihn zu Konkurrenzdenken, Stolz und Überheblichkeit anstachelt,  ihn aber dadurch verbittern lässt und in die Einsamkeit treibt. Das Gewissen (Katharina Neubauer) hat gegen die Einflüsterungen des Neides keine Chance, bis der enttäuschte Juniorchef schließlich doch einsieht, dass auch er wie sein jüngerer Bruder die Hilfe des Vaters braucht. Und tatsächlich: der Vater steht vom Fest auf, zieht Arbeitskleidung über sein Festgewand, lässt die verblüfften Gäste zurück und geht hinaus, um auch den älteren Sohn zurückzuholen und dessen Ärger, Enttäuschung und Unzufriedenheit mitzutragen. In emotional sehr bewegenden Liedern nähern sich Vater und Sohn an bis schließlich alle „beim großen Fest des Vaters“ miteinander feiern.

Die Solistinnen und die beiden Chöre meisterten die rhythmisch zum Teil sehr anspruchsvollen Lieder mit Bravour. Die präzise Aussprache und Melodieführung zeugen von einer intensiven Probenarbeit und der unverkennbaren Handschrift von Chorleiter  Élio Carneiro, der die Lieder am Klavier begleitete, unterstützt von Marion Lindner mit Gitarre und Harfe und Sebastian Langwieser am Schlagzeug. Regie und Tontechnik lag in den Händen von Christoph Haid.

Nach der Zugabe trat Pfarrer Josef Paulus ans Mikrofon und lobte die gelungene Aufführung des Kinder- und Jugendchores – „mit einem weinenden Auge“, wie er hinzufügte. Denn dieses Musical war zugleich die Abschiedsvorstellung von Élio Carneiro in Mainburg. Mit „Obrigado, Élio!“ bedankte er sich auf Portugiesisch, dem das Publikum ein lautes und herzliches „Obrigando“ und einen nicht enden wollender Applaus folgen ließ, nicht nur für die Einstudierung des Musicals, sondern vor allem auch für die vergangenen sechs Jahre anspruchsvoller und lebendiger Kirchenmusik.

 

Paul Weininger

Die stolzen Sängerinnen und Sänger des Kinder- und Jugendchores mit Leiter Elio Carneiro

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